Punktspiel mit Agnes Fritz | hvv switch

mein hvv switch Punkt

Lesedauer 3 Min.

An der Feldstrasse mit Agnes Fritz

Über 100 hvv switch Punkte gibt es in Hamburg. Mit manchen hat man seine ganz eigene Geschichte. Wir treffen spannende Menschen unserer Stadt – an Stationen, die sie häufig nutzen. Dieses Mal: Agnes Fritz, Geschäftsführerin Viva con Agua Arts.

Agnes Fritz am hvv switch Punkt in der Feldstrasse.

Ob ihr eigenes Musiklabel, Entwicklungszusammenarbeit für das Social Business Lemonaid oder eine Radio-Serie mit Künstler*innen aus Simbabwe: Agnes Fritz hat in ihrem Leben schon viele Projekte auf die Beine gestellt. Dass sie das zu einer der wichtigsten Frauen der Hamburger Kulturszene macht, hätte sie selbst nicht gedacht. Ist aber so.

Das liegt nicht nur an ihrem bisherigen Werdegang, sondern auch an ihrem aktuellen Job: Seit 2020 ist die 39-Jährige Geschäftsführerin der gemeinnützigen GmbH Viva con Agua ARTS und macht dort „aus Wasser Kunst”. Mithilfe von Spenden fördert Agnes Fritz Kunst, Musik und Kultur – in Deutschland und in Ländern des Globalen Südens. Das wichtigste Projekt ist das Festival MILLERNTOR GALLERY. Einmal im Jahr verwandelt es das Stadion des FC St. Pauli für vier Tage in einen Schauplatz für internationale Kunst und Musik. Die Erlöse fließen in Trinkwasserprojekte.

Das Festival 2023 ist im Juli gelaufen. Agnes hat in den Wochen davor und danach viele Interviews gegeben, immer gut gelaunt. Was sie dabei nicht erwähnt hat: Zwei Wochen vor Festivalbeginn brach sie sich bei einem Fahrradunfall den Kiefer und landete im Krankenhaus. „Aber der Apparat lief weiter, das war toll. Dass die Geschäftsführerin einfach mal eine Weile ausfällt, geht ja sonst nicht überall…”

Du kommst eigentlich aus der Nähe von Stuttgart und bist 2011 nach Hamburg gezogen. Wie war dein Start in der Stadt?

Ich bin mit dem großen Mercedes-Bus meiner Mutter und meinen Kartons einmal quer durch Deutschland gefahren und dann spät nachts in Wilhelmsburg angekommen. Dort bin ich erstmal bei einer alten Freundin eingezogen. Aber es war alles irgendwie schon vertraut. Ich war vorher schon einige Male hier. Und die besagte Freundin hatte mir schon so viele Geschichten aus Hamburg erzählt und viel vorgeschwärmt.

Bist du deshalb nach Hamburg gekommen?

Es gab diverse Gründe. Damals habe ich mit zwei Freunden ein Musiklabel geführt. Einer der Partner hat in Hamburg gelebt, das bot sich also an. Außerdem wollte ich noch einen Master in Kultur und Medienmanagement machen, und da gab es hier ein gutes Angebot. Als die Zusage aus Hamburg kam, habe ich mich super gefreut, weil hier alles zusammen lief.

Agnes Fritz am hvv switch Punkt in der Feldstrasse.Lebst du nach wie vor in Wilhelmsburg?

Seit einem Jahr wieder – in einer Wohnung mit Garten, in einer Straße, die wie eine große Kommune ist. Dazwischen habe ich auf St.Pauli und im Karoviertel gewohnt. Erstmal war es eine Umgewöhnung, auf die andere Seite der Elbe zu ziehen, denn bis dahin war alles um die Ecke und mit dem Rad erreichbar. Im Karoviertel braucht man kein Auto. Und wenn doch, gibt es überall Car-Sharing. In Wilhelmsburg ist das Angebot leider noch ausbaufähig.

Wie bist du heute unterwegs?

Nach wie vor viel mit dem Fahrrad: Ich liebe den Weg von Wilhelmsburg hierher, übers Heiligengeistfeld, dann durch den alten Elbtunnel und über den Deich. Aktuell geht das wegen meiner Verletzung jedoch leider nicht. Da fahre ich mehr Auto und S-Bahn. Seitdem wir auf der anderen Seite der Elbe wohnen, haben wir ein eigenes Auto. Das war eigentlich nie eine Option, aber die Eltern meines Mannes haben uns ihr altes geschenkt, und mit zwei Kindern ist das schon sehr praktisch…

Was ist dein liebster Ort heute?

Meine Neuentdeckung ist der Inselpark in Wilhelmsburg. Dort ist es nie zu voll, es gibt fünf tolle Spielplätze – mit Kindern ein sehr wichtiger Faktor – und ein kleines Café, bei dem man das Nötigste bekommt. Und man kann überall in der Dove Elbe baden gehen. Völlig herrlich.

Wir sind hier am hvv switch Punkt Feldstraße. Warum wolltest du dich hier treffen?

Da drüben um St.Pauli Stadion war ich jetzt monatelang fast täglich. Und unser Büro ist auf der anderen Straßenseite, beim Knust. Hier sind wir direkt in der Mitte, es ist die Gegend in der Stadt, in der ich am häufigsten bin.

Du bist tief drin in der Hamburger Kunstszene. Hast du einen aktuellen Tipp?

Die „Wasser Botschaften“-Ausstellung im MARRK. Viel habe ich in den vergangenen Wochen leider nicht mitbekommen – das habe ich aber auf dem Schirm, weil es, wie bei Viva con Agua, um Wasser geht, genauer um die kolonialen Wurzeln von aktuellen Wasserkrisen in Ländern des globalen Südens. Richtig toll gemacht.


Weiter geht’s

Diese Inhalte könnten auch interessant für dich sein

hvv switch & Mantis

hvv switch Skateboard.

hamburg underground

hvv switch

Macht, was euch BEWEGT die Welt um euch.